85 Mitglieder zählt die Freiwillige Feuerwehr Hafenlohr, davon leisten 36 Feuerwehrmänner und -frauen aktiven Dienst im Ernstfall. Bei der Jahresversammlung am Samstagabend im Gasthaus Schneider in Hafenlohr bekamen sie mit Anna Mussauer Unterstützung, sie wurde in den aktiven Dienst übernommen. Leon Schneidenbach, Paul Wiesmann und Lenard Schneider sind die neuen Feuerwehranwärter. "Schön, dass Ihr euch bei uns engagiert", begrüßte Caroline Pietzarka den jugendlichen Nachwuchs, der von den 40 Anwesenden mit Applaus begrüßt wurde.
Die Hafenlohrer Wehr habe in der Vergangenheit auch die Marktheidenfelder Stützpunktwehr bei Einsätzen mehr und mehr unterstützt, sagte Bürgermeister Thorsten Schwab. Umso wichtiger ist daher die Anschaffung des neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF10), das mit rund 380 000 Euro zu Buche schlägt dafür aber eine komplette Ausrüstung für die Brandbekämpfung und Hilfeleistung an Bord hat und die Hafenlohrer fit für zukünftige Einsätze macht. Schwab dankte allen Feuerwehrlern für ihren Einsatz im Dienst am nächsten.
Routiniert führte das Gemeindeoberhaupt am Samstagabend gleich zwei Wahlen durch. Zum einen waren die Posten des ersten und zweiten Kommandanten zu besetzen, zum anderen die komplette Vorstandschaft des Vereins zu wählen. Stephan Schneider, der seit 2001 die Wehr anführt, wird dies auch in den kommenden sechs Jahren tun. Sein Stellvertreter im Amt ist Stefan Fetzer, seit 2008 zweiter Kommandant in Hafenlohr. Den Feuerwehrverein leitet weiterhin Caroline Pietzarka, ihr Stellvertreter ist Christian Richartz. Der weitere Vorstand: Daniel Slusarek (Jugendwart), Leonie Fetzer (stellvertretende Jugendwartin), Roland Gerhart (Kassenwart), Bastian Rockenmaier (Schriftführer), Jochen Wiesmann (Gerätewart), Stefan Ludewig (Atemschutzgerätewart), Michael Steiger und Alexander Greß (Beisitzer) sowie Norbert Pietzarka und Reinhold Weis (Kassenprüfer).
Vor der Wahl hatte Gerhart den 40 Anwesenden die Zahlen des Vereins vorgelegt. Große Anschaffungen gab es im vergangenen Jahr nicht. Die Kinderfeuerwehr bekam neue Warnwesten, der Hubwagen im Feuerwehrhaus hatte ausgedient und musste ersetzt werden und sechs Feuerwehrmänner absolvierten den Führerschein der Klasse C (LKW), den die Gemeinde Hafenlohr auch mit 1000 Euro bezuschusste. Die Kasse des Vereins ist im grünen Bereich, die Entlastung erfolgte einstimmig.
41 Einsätze leisteten die Aktiven der Hafenlohrer Wehr. Darunter waren Brandmeldungen, Vermisstensuchen, Tragehilfen und schnelles Türöffnen. Ölspuren mussten beseitigt werden, bei Verkehrsunfällen wurden die Hafenlohrer alarmiert und zwölfmal rückten sie aus um nach Stürmen Überschwemmungen und umgefallene Bäume zu beseitigen. Dabei waren pro Einsatz zehn Helfer im Dienst. 654 Einsatzstunden kamen so zusammen, "eine Leistung, die höchsten Respekt verdient", so Kommandant Stephan Schneider. Damit sie für den Ernstfall gut gerüstet sind, üben die Hafenlohrer Wehrmänner und -frauen natürlich auch regelmäßig. Sieben Übungen absolvierten sie, einmal waren sie auf der Atemschutzstrecke in Lohr im Einsatz und leisteten technischen Dienst im Feuerwehrhaus. Nicht genannt die unzähligen Arbeitseinsätze in der Gemeinde, die nebenher auch noch erledigt werden. Jonas Fetzer, Michael Steiger, Stefan Ritter und Pierre Durchholz absolvierten die Maschinistenprüfung erfolgreich und Johannes Leimeister, Daniel Slusarek, Daniel Martin, Markus Hoffmann, Stefan Ludewig und Christian Richartz haben jetzt den Führerschein C, um die großen Feuerwehrfahrzeuge fahren zu können.
Seit 2016 gibt es in Hafenlohr eine Kinderfeuerwehr. Alexander Greß ist für die zwölf Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren verantwortlich. Zusammen mit Jonas Fetzer unterrichtet er die Kleinen spielerisch in verschiedenen Bereichen wie Funken, Erste Hilfe und Atemschutz. Mitarbeiter des BRK-Rettungsdienstes Hafenlohr zeigten und erklärten den Kindern den Rettungswagen und das Notarzteinsatzfahrzeug. Geplant hat Greß mit seinen Feuerwehrkids auch noch Besuche der Hafenlohrer Rettungswache, der Polizei, des THW und der Wasserwacht.
Nicht ganz so spielerisch zu geht es bei den sechs Mitgliedern der Jugendfeuerwehr. Knoten und Stiche standen im vergangenen Jahr auf dem Übungsplan ebenso Fahrzeug- und Gerätekunde. Die Jugendlichen mussten unter anderem am ehemaligen Bahndamm mittels Steckleiter eine "verletzte" Wanderin bergen und nahmen am Wissenstest (Thema Fahrzeugkunde) teil. Dabei erreichten Lara Schneidenbach die Stufe Gold und Xenia Durchholz die Stufe Silber. Der Hafenlohrer Feuerwehrnachwuchs stellte mit 502 geleisteten Übungsstunden einen neuen Rekord auf. Slusarek ist stolz auf seine Truppe: "Ihr seid ein klasse Team!"
Im nächsten Jahr steht für die Wehren von Hafenlohr und Windheim vom 28. Juni bis 1. Juli ein großes Feuerwehrfest auf dem Plan. Die Vorbereitungen dazu laufen schon auf Hochtouren.
Quelle Text und Bild:
https://www.mainpost.de/ (Martina Schneider)